Initiative für Jesid:innen
Die Jesid:innen (oder Êzid:innen) sind eine religiöse Minderheit, die ursprünglich aus dem Nordirak und Nordsyrien stammt. Im August 2014 wurden die Jesid:innen in ihrer Heimat Sinjar im Irak Opfer eines brutalen Völkermords, als der sogenannte IS angriff und Tausende Jesid:innen erbarmungslos tötete, verletzte und folterte. Tausende weitere Frauen und Mädchen wurden in Gefangenschaft und sexuelle Sklaverei verschleppt, der Verbleib von Tausenden von ihnen ist bis heute unbekannt.
Seit den schrecklichen Ereignissen von 2014 sind Jesid:innen weiterhin Angriffen, Diskriminierung und gezielt gegen sie ausgerichtete Verbrechen ausgesetzt. Ein großer Teil der Community, die 2014 gewaltsam vertrieben wurde, lebt seitdem in Geflüchtetencamps oder unter extrem gefährlichen und isolierten Bedingungen, während Zehntausende in andere Länder der Welt geflohen sind oder umgesiedelt wurden.
Seit Juli 2021 hat UHfR eine enge Arbeitsbeziehung mit einer vertriebenen jesidischen Community aufgebaut. In dieser Zeit haben wir enge Partnerschaften mit Führungspersönlichkeiten und Mitgliedern der Community aufgebaut, die uns mit der umfangreichen jesidischen Geschichte vertraut gemacht haben.
Aus diesem Grund ist ein Großteil unserer Bemühungen darauf ausgerichtet, in Zusammenarbeit mit der Community deren unmittelbare Bedürfnisse zu unterstützen, ähnlich wie in unserem oben beschriebenen Programm für Notfallinterventionen.
Im Rahmen unserer Initiative für Jesid:innen konnte UHfR effektiv mit einer großen jesidischen Community zusammenarbeiten und diese in besonders prekären Lebensumständen unterstützen. Wir unterstützen sie mit notwendigen Nahrungsmitteln und Hygieneartikeln, fördern den Zugang zu medizinischer Versorgung, unterstützen die Erhaltung ihrer kulturellen Identität und ihres kulturellen Erbes, setzen uns für den Schutz und die Einhaltung ihrer Menschenrechte ein und tragen zur Bewusstseinsbildung (Awareness) über die lange und schwierige Geschichte der Jesid:innen und ihre aktuellen Lebensumstände bei.
Unser Ziel ist es, unsere Unterstützer:innen einzubeziehen und zu informieren, Vorurteile abzubauen und gemeinsam daran zu arbeiten, die einzigartige jesidische Identität für zukünftige Generationen zu bewahren.
Die Effektivität unserer Arbeit basiert auf den engen Beziehungen und der intensiven Kommunikation, die wir mit den Vertreter:innen der vertriebenen Community aufgebaut haben. Dies ermöglicht es uns, schnell und effizient auf die sich ständig ändernden Bedürfnisse der Community zu reagieren. Obwohl wir uns der Herausforderungen bewusst sind, denen wir als ehrenamtlich geführte Organisation gegenüberstehen, ist es unsere Hoffnung und Vision, die Jesid:innen durch langfristige Partnerschaften zu unterstützen, um ihre Resilienz und ihr Wohlergehen zu stärken/fördern.
Jesid:innen stehen aufgrund ihrer von viel Gewalt geprägten und erfahrenen Vergangenheit vor fast unmenschlichen Herausforderungen. Die aktuelle Lage ist extrem prekär und hinterlässt für hunderttausende Jesid:innen eine ungewisse Zukunft. Daher ist ein hohes Maß an Sicherheit notwendig, um ihren Schutz zu gewährleisten. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir detaillierte Informationen über unsere Arbeit mit dieser Community nur mit größter Diskretion weitergeben können.
Hinweis:
Wir weisen darauf hin, dass alle Quellen zu diesem komplexen und teilweise umstrittenen Thema, einschließlich der hier angegebenen Links, begrenzt und bis zu einem gewissen Grad subjektiv sind. Wir ermutigen daher zu einem offenen und kritischen Umgang mit diesen und anderen Quellen. Mit der Bereitstellung dieser Links übernehmen wir keine Garantie für deren Vollständigkeit oder Objektivität.
Diese Seite bietet wertvolle Informationen über die Geschichte und das kulturelle Erbe der Jesid:innen
Diese Berichte von Amnesty International und Yazda geben einen Einblick in die anhaltenden Herausforderungen, mit denen die Überlebenden des Völkermords an den Jesid:innen weiterhin konfrontiert sind.
Um mehr über unsere Arbeit zu erfahren, könnt ihr uns gerne direkt kontaktieren. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit euch an Möglichkeiten und Lösungen zu arbeiten, um den geflüchteten Jesid:innen solidarisch zur Seite zu stehen und sie zu unterstützen.